
Washington-Saba:
Eine neue Studie, die im Journal of the American Medical Directors Association veröffentlicht wurde, beleuchtet detailliert die Beziehung zwischen körperlicher Aktivität und dem Demenzrisiko, da sie eine erhebliche Risikominderung zeigte, bei der weniger körperliche Betätigung erforderlich ist, als man vielleicht denkt.
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Forschern der Johns Hopkins University in den USA hat herausgefunden, dass Menschen, die wöchentlich bis zu 35 Minuten moderater bis intensiver körperlicher Betätigung nachgehen, im Vergleich zu Menschen, die überhaupt keinen Sport treiben, ein um 41 Prozent geringeres Risiko haben, an Demenz zu erkranken.
Darüber hinaus gab es noch weitere ermutigende Erkenntnisse: Sogar die Ältesten unter uns können ihr Demenzrisiko senken, indem sie ihre wöchentliche Aktivität steigern, und sogar nur ein paar Minuten Bewegung pro Woche können eine schützende Wirkung auf die Gesundheit des Gehirns haben.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Steigerung der körperlichen Aktivität, und sei es nur um fünf Minuten am Tag, das Demenzrisiko bei älteren Menschen senken kann“, sagt Amal Wanigatunga, Epidemiologe an der Johns Hopkins University.
Die Forscher analysierten Daten von 89.667 Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 63 Jahren über einen Zeitraum von durchschnittlich 4,4 Jahren. Die Daten wurden mithilfe spezieller, am Handgelenk getragener Aktivitätstracker aufgezeichnet, die die Bewegungen im Laufe der Zeit aufzeichneten.
Durch die Aufnahme von Teilnehmern, bei denen eine Demenz auftrat, konnten die Forscher Aktivität mit dem Risiko, an Demenz zu erkranken, in Zusammenhang bringen. Im Vergleich zu den Personen, die überhaupt keinen Sport trieben, war das Demenzrisiko bei denjenigen, die 36 bis 70 Minuten pro Woche körperlich aktiv waren, um 60 Prozent geringer, in der Gruppe mit 71 bis 140 Minuten körperliche Aktivität um 63 Prozent.
Bei denjenigen, die pro Woche 140 Minuten oder mehr körperlich aktiv waren, verringerte sich das Demenzrisiko um 69 Prozent. Da so viele potenzielle Faktoren – von der Ernährung bis zur Genetik – eine Rolle spielen, ist dies kein direkter Beweis für Ursache und Wirkung – es deutet jedoch darauf hin, dass Bewegung und Gehirngesundheit eng miteinander verknüpft sind (wie wir in früheren Studien gesehen haben).
Für die Teilnehmer, die als behindert eingestuft wurden, blieben diese Assoziationen in etwa gleich. Die Forscher betonen ausdrücklich, dass jeder Mensch in jeder Lebensphase von zusätzlichem Training in nahezu jedem Ausmaß profitieren kann.
„Das deutet darauf hin, dass selbst gebrechliche oder halbgebrechliche ältere Menschen ihr Demenzrisiko durch gering dosierte körperliche Betätigung senken können“, sagt Wanigatunga.
Wenn Sie also das Gefühl haben, dass Sie nicht genug trainieren, denken Sie daran, dass es noch zu früh ist, damit anzufangen. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Steigerung der Bewegungs- und Trainingszeit dazu beitragen kann, jahrelange Inaktivität rückgängig zu machen.
Um die Gründe für diesen Zusammenhang zu ergründen, bedarf es noch weiterer Forschung, doch es liegt auf der Hand, dass ein gesünderer Körper auch ein gesünderes Gehirn bedeutet. Es hat sich gezeigt, dass körperliche Betätigung beispielsweise die Größe der Gehirnbereiche vergrößert, die mit Lernen und Gedächtnis in Zusammenhang stehen.
„Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass etwas Bewegung besser ist als gar keine, insbesondere bei einer altersbedingten Erkrankung des Gehirns, für die es derzeit keine Heilung gibt“, sagt Wanigatunga.