Bagdad-Saba:
Der Energiesektor des Irak hat mit der Unterzeichnung der beiden größten Stromabkommen in der Geschichte des Landes bedeutende Entwicklungen erlebt.
Das irakische Elektrizitätsministerium gab strategische Partnerschaften mit dem amerikanischen Unternehmen General Electric und dem deutschen Unternehmen Siemens bekannt, die darauf abzielen, die Leistungsfähigkeit des irakischen Stromnetzes zu verbessern.
Diese Vereinbarungen umfassen einen umfassenden Plan zur Verbesserung der elektrischen Infrastruktur und zur Deckung des steigenden Strombedarfs, insbesondere mit Blick auf die nahende Sommersaison, in der der Verbrauch am höchsten ist.
Laut Fernsehaussagen der Fachplattform „Energie“ bestätigte der irakische Energieminister Ziyad Ali Fadhil, dass die Vereinbarung mit General Electric Projekte mit einer Kapazität von 24.000 Megawatt umfasse, während die Vereinbarung mit Siemens Projekte mit einer Kapazität von 10.000 Megawatt umfasse. Damit seien diese Partnerschaften gemessen am angestrebten Produktionsvolumen die größten in der Geschichte des Landes.
Der irakische Minister fügte hinzu, dass diese Abkommen Teil der Strategie der Regierung seien, die Stromversorgung zu verbessern und die Abhängigkeit von importiertem Strom und Gas zu verringern, insbesondere angesichts der Herausforderungen, vor denen der Irak in dieser Hinsicht stehe.
Die Vereinbarung mit General Electric umfasst die Entwicklung und Wartung bestehender Kraftwerke sowie den Bau neuer Anlagen zur Steigerung der Erzeugungskapazität.
Offiziellen Quellen zufolge wird das amerikanische Unternehmen in den nächsten vier Jahren Projekte in drei Phasen umsetzen. Dazu gehören die Verbesserung der Effizienz bestehender Kraftwerke und die Einführung moderner Technologien zur Produktionssteigerung ohne zusätzlichen Brennstoffbedarf.
Die Vereinbarung mit Siemens umfasst die Umsetzung von Entwicklungsprojekten zur Stromerzeugung durch Gasturbinen sowie den Bau neuer Umspannwerke und die Verbesserung des Übertragungs- und Verteilnetzes.
Der irakische Stromsektor steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter fehlende Finanzierung, eine starke Abhängigkeit von Gasimporten aus dem Iran und eine Überlastung des Stromnetzes, die die Versorgungsstabilität beeinträchtigt.
Nach Angaben des Energieministers arbeitet die Regierung daran, den Engpass bei den Gasimporten durch die Entwicklung anderer Quellen wie Solarkraftwerke und Stromverbundprojekte mit den Nachbarländern auszugleichen. Darüber hinaus soll eine schwimmende Gasplattform errichtet werden, um Flüssigerdgas von den Weltmärkten zu importieren.
Er fügte hinzu, dass der Irak bei Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien erhebliche Fortschritte erzielt habe. So seien derzeit in Basra Projekte zur Erzeugung von 1.000 Megawatt Solarstrom im Gange.
Darüber hinaus würden internationale Unternehmen in mehreren Gouvernoraten weitere Projekte umsetzen, die Teil eines umfassenderen Plans zur Erhöhung des Anteils alternativer Energien am irakischen Strommix seien.
Die beiden Vereinbarungen dürften dazu beitragen, die Zuverlässigkeit des Stromnetzes zu verbessern und häufige Ausfälle zu reduzieren, insbesondere durch den Beginn von Wartungs- und Entwicklungsprojekten, die laut General Electric eine Stromerzeugung von rund 3,7 Gigawatt umfassen.
