Kopenhagen-Saba: Eine kürzlich durchgeführte große dänische Studie mit mehr als 600.000 jungen Müttern hat eine wissenschaftliche Debatte über den Zusammenhang zwischen hormonellen Verhütungsmitteln und dem Risiko einer postpartalen Depression ausgelöst.
Die vom Neurowissenschaftler Søren Vinther Larsen vom Universitätsklinikum Kopenhagen geleitete Studie offenbart ein interessantes Muster: Mütter, die innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt mit der Anwendung hormoneller Verhütungsmittel begannen, hatten im Vergleich zu Nicht-Müttern ein um fast 50 Prozent höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken oder ein Rezept für Antidepressiva zu erhalten.
Einzelheiten zeigen, dass bei Kombinationspillen, die sowohl Gestagen als auch Östrogen enthalten, der stärkste Zusammenhang mit einem um 70 % erhöhten Risiko besteht. Noch beunruhigender ist jedoch, dass die Studie ergab, dass ein früher Beginn dieser Methoden nach der Geburt mit einem größeren Risiko verbunden ist. Dies wirft Fragen nach dem optimalen Zeitpunkt für den Beginn dieser Methoden auf.
Die Forscher meinen, dass diese Ergebnisse sorgfältig und objektiv betrachtet werden sollten, bevor voreilige Schlussfolgerungen gezogen werden. Sie erklärten, dass die Studie zwar auf ein erhöhtes Depressionsrisiko bei der Anwendung hormoneller Verhütungsmittel hinweise, der praktische Unterschied jedoch sehr gering sei und man den Unterschied zwischen relativem Risiko und absoluten Störfaktoren verstehen müsse.
Die Studie zeigt, dass der tatsächliche Unterschied bei der Depressionsrate gering war: 1,54 % bei den Konsumenten gegenüber 1,36 % bei den Nichtkonsumenten, also ein Unterschied von lediglich 0,18 Prozentpunkten. Dieser kleine Unterschied wirft Fragen zur wahren klinischen Bedeutung dieser Ergebnisse auf.
